Wie lernt man am besten eine Fremdsprache?
Das wichtigste beim Lernen einer Fremdsprache ist die Motivation. Entweder hat man einfach Lust, eine neue Sprache zu lernen, die man vom Klang her schön findet oder man braucht die Sprache für Beruf oder Reise. Je größer die Motivation, umso mehr ist man bereit, Zeit in das Lernen zu investieren.
Was ist der Nutzen einer Fremdsprache?
Das Beherrschen einer Fremdsprache hat viele Vorteile:
- man kann sich mit Einheimischen unterhalten und dadurch Freundschaften schließen
- man kommt bei Reisen leichter an Informationen
- man versteht Radio und Fernsehen und kann Zeitungen lesen
- man versteht wichtige Hinweisschilder
- man fühlt sich einfach sicherer in einem Land
- man erschließt sich eine neue Kultur
- man kann im Ausland einen Beruf ausüben
- man trainiert sein Gehirn und bleibt geistig jung
Was sind die Nachteile?
Bei all diesen Vorteilen muss man sich wundern, das viele Menschen davor zurückschrecken, eine Fremdsprache zu lernen.
Das kann folgende Gründe haben:
- der zeitliche und geistige Aufwand, eine Fremdsprache gut zu beherrschen, ist vielen zu groß
- viele trauen es sich nicht zu, eine große Menge von Vokabeln im Gedächtnis zu behalten
- viele haben Angst, Fehler zu machen und sich zu blamieren
- viele sind frustriert vom Sprachenlernen in der Schule
Wie können wir die Nachteile am besten minimieren?
Wir brauchen eine Methode, die uns in die Lage versetzt, in möglichst kurzer Zeit möglichst viel zu lernen, und zwar das richtige. Trotzdem wird man je nach Sprachbegabung und Vorkenntnissen eine gewisse Zeit brauchen. Ein normaler Mensch braucht wohl immer mehrere Jahre, bis er eine neue Sprache gut beherrscht. So richtig perfekt wie in der Muttersprache wird man nie werden. Man sollte also die Erwartungen nicht zu hoch schrauben. Manche meinen ja schon, eine Sprache sprechen zu können, wenn sie ein paar Sätze drauf haben. Aber das ist eine Illusion. Eine Sprache hat so viele Facetten (z.B. Redewendungen), dass es unmöglich ist, alles in einem Jahr zu lernen. Und dann kommt noch die Problematik des aktiven und passiven Wortschatzes hinzu. Man kennt zwar ein Wort, es fällt einem aber nicht so schnell ein. Und im Gespräch braucht man die Worte im Zehntelsekunden-Bereich.
Das Argument mit dem mangelnden Gedächtnis zählt nicht. Das menschliche Gehirn ist so aufnahmefähig, dass locker mehrere Sprachen hineinpassen. Aber die Angst, sich zu blamieren ist ein echtes Problem. Sie ist bei vielen vorhanden aber unbegründet. Allein schon der Versuch, eine Sprache zu lernen, bringt einem Respekt und Sympathie ein. Und wenn man Fehler macht, lernt man am besten, natürlich nur dann, wenn man korrigiert wird.
Das mit der Frustration aus der Schule ist auch ein Problem. Oft wird noch die Methode des sturen Vokabel-Lernens angewandt. Diese Methode ist völlig ineffektiv und macht keinen Spaß. Auch wird viel zu viel Wert auf Grammatik gelegt. Diese lernt man eigentlich nebenbei, ohne zu wissen, was z.B. das Objekt oder Prädikat ist. Das müssen nur Sprachwissenschaftler wissen. Auch kleine Kinder lernen grammatikalisch richtige Sätze zu sprechen, ohne die theoretischen Grundlagen zu kennen. Obwohl die Problematik bekannt ist, weichen die Schulen einfach nicht von diesen veralteten Methoden ab.
Die verschiedenen Sprachlernmethoden
Wie lernen kleine Kinder eine Sprache?
Sie hören im Alltag ihren Eltern zu und brabbeln es nach. Das heißt: sie lernen zumeist in ganzen Sätzen. Einzelne Vokabeln lernen sie durch Zeigen oder Erklären. Die Grammatik ist erstmal nebensächlich, sie lernen es durch richtige Beispiele automatisch. Aber trotz täglicher Übung brauchen auch Kinder einige Jahre, bis sie einigermaßen gut sind in ihrer Muttersprache.
Welche Vorteile haben wir als Erwachsene?
- Wir kennen schon eine Sprache und können so Wortpaare aus Mutter- und Lernsprache bilden.
- Wir können in der Grammatik eine gewisse Logik erkennen, z.B. bei den Verbformen.
- Wir können Medien nutzen, die den kleinen Kindern noch verschlossen sind.
- Und wir können gezielt lernen.
Welche Nachteile haben wir als Erwachsene?
Die Aussprache wurde in der Kindheit durch Eltern und Umwelt geprägt. Deshalb fällt es uns schwer, einen Akzent wieder los zu werden. Spanier haben z.B. wegen Ihrer harten Aussprache sehr viele Schwierigkeiten mit Englisch, weil diese Sprache weicher ist.
Aber auch die Grammatik hat sich in der Kindheit eingeprägt und führt oft zu Fehlern in einer Fremdsprache, die andere grammatikalische Regeln hat.
Außerdem gibt es die "falschen Freunde", das sind Wörter, die in zwei Sprachen gleich oder ähnlich sind, aber völlig andere Bedeutung haben.
Die 4 Arten des Wortschatzes
Als Wortschatz bezeichnen wir die Summe der Wörter, die ein Mensch kennt. Dazu gehören auch die konjugierten Verbformen. Aber auch Ausdrücke und Redensarten gehören dazu, wie auch landesspezifische Besonderheiten.
Wir nutzen den Wortschatz auf 4 Arten:
- Lesen (passiv und langsam)
- Schreiben (aktiv und langsam)
- Hören (passiv und schnell)
- Sprechen (aktiv und schnell)
Grundsätzlich kann man den passiven Wortschatz und den aktiven Wortschatz unterscheiden. Es ist ein Unterschied, ob man ein gehörtes oder gelesenes Wort wiedererkennt oder ob man beim Sprechen oder Schreiben selbst darauf kommen muss. Der Übergang vom passiven auf den aktiven Wortschatz ist fließend und hängt sogar von der Tagesform ab.
Außerdem kann man noch den schnellen und den langsamen Wortschatz unterscheiden. Beim langsamen Wortschatz hat man einige Sekunden Zeit, um ein Wort wiederzuerkennen oder es beim Schreiben eines Textes zu finden. Beim schnellen Wortschatz ist die Bedenkzeit weniger als eine Sekunde. Wenn man ein Wort langsamer findet, kann man einen gehörten Text nicht richtig verfolgen bzw. keine fließende Unterhaltung führen. Wenn also jemand eine Sprache fließend beherrscht, hat er die wichtigsten Vokabeln im schnellen, aktiven Wortschatz.
Unser Ziel muss es sein, einen möglichst großen schnellen und aktiven Wortschatz aufzubauen. Das geht jedoch nur über das Lernen des langsamen Wortschatzes. Die Beschleunigung des Wortschatzes geht nur über viel Übung beim Zuhören und Sprechen.
Welche Hilfsmittel haben wir zum Lernen einer Sprache?
Es gibt viele Methoden, eine Fremdsprache zu lernen. Am besten ist natürlich ein Aufenthalt in dem Land, wo man von morgens bis abends gezwungen ist, die Sprache anzuwenden. Aber das ist den meisten von uns nicht möglich. Wir müssen die Fremdsprache zuhause in unserem Heimatland lernen. Man kann natürlich seinen Urlaub dort verbringen, aber der Zeitraum ist zu kurz, um wirklich Fortschritte zu machen.
Welche Hilfsmittel haben wir zuhause?
- Fernsehen
- Radio
- Tageszeitungen und Zeitschriften
- Bücher
- Internet
- Volkshochschulkurse
- Briefkontakte
- Telefonkontakte
Die ersten vier Medien dienen dem passiven Lernen. Lediglich bei den Lehrbüchern ist aktive Mitarbeit gefragt.
Im Internet gibt es zum einen viele Wörterbücher, die ein schnelles Auffinden von Vokabeln ermöglichen, aber auch viele Lernprogramme mit unterschiedlichen Lernmethoden.
Volkshochschulkurse bieten eine gute Möglichkeit, mit anderen in der Fremdsprache zu kommunizieren, aber das Niveau ist zumeist für Anfänger oder leicht Fortgeschrittene.
Brief- und Telefonkontakte sind natürlich gut. Man muss aber erstmal einen passenden Kommunikations-Partner kennenlernen.
Fazit
Man sollte möglichst viele Medien nutzen, aber man muß sich darüber klar sein, dass Hören und Lesen allein nicht viel bringt. Um im Ausland mit Einheimischen sprechen zu können ist ein aktives Lernen, also das Trainieren der Wortfindung, unerlässlich. Aber auch das Sprachverständnis ist entscheidend, damit man nicht dauernd seinen Partner bitten muss, langsamer zu sprechen.
Zunächst sollte man sich den Grundwortschatz aneignen. Ausgefallene Wörter sind in der Anfangsphase nur störend. Nach Erwerb der Grundlagen kann man dannn tiefer in die Sprache eintauchen, indem man auch seltenere Wörter oder Redewendungen lernt.
Die Grammatik ist nicht unwichtig, aber man sollte sich in der Anfangsphase nicht mit zu vielen Regeln belasten. Die fallen einem in der Konversation sowieso nicht ein.
Was bieten Internet Lernprogramme?
Es gibt sehr viele Sprachlernprogramme im Internet. Oft werden einfach Satzbeispiele oder Vokabeln zum Lesen zur Verfügung gestellt.
Einige arbeiten sehr aufwendig mit Bildern und Videos, die beim Lernen von neuen Vokabeln und Ausdrücken helfen sollen. Hierbei werden oft Wörter gelernt, indem Fragen solange wiederholt werden, bis man die Vokabeln drauf hat, was doch sehr an das Vokabel-Lernen in der Schule erinnert.
Zumeist hat der Lernende keine großen Möglichkeiten, den Lauf des Kurses zu beeinflussen. Der Stoff ist entweder zu leicht oder zu schwierig.
Manche Programme bieten Spiele an, was das Lernen auflockert, aber meistens geht es darum, einzelne Wörter zu finden.
Die MyPhraser-Idee
Die Idee zu MyPhraser hatte ich, nachdem eine Freundin bei einem Besuch bei uns sagte, sie würde Spanisch nur noch in Sätzen lernen. Einen Tag später hatte ich die Idee, nach der ich viele Jahre gesucht hatte: Man müßte versuchen, immer ganze Sätze zu finden, wobei die Länge des Satzes und die Länge der einzelnen Wörter vorgegeben sind. Zusätzlich kann man sich vom Programm helfen lassen, wenn man nicht weiter weiß.
Das Lernen von Sätzen hat den Vorteil, dass man Wörter in einem sinnvollen Zusammenhang lernt und diese dadurch besser behält. Außerdem gibt es Wörter, die in unterschiedlichen Zusammenhängen unterschiedliche Bedeutung haben (z.B. umreißen: einmal, wenn man von einer Welle umgerissen wird, oder andererseit, wenn man ein Thema umreißt).
Mit MyPhraser lernst du vor allem den langsamen, aktiven Wortschatz und dazu noch die richtige Rechtschreibung. Natürlich wird auch der passive Wortschatz erweitert. Den schnellen Wortschatz kannst du mit myPhraser nicht lernen, aber du hast zumindest die Grundlage für eine weitere Beschleunigung durch viel Hören und Sprechen. Deshalb habe ich auch die Gesprächspartner-Findung mit in myPhraser aufgenommen, um dir die Möglichkeit des aktiven Gesprächs zu ermöglichen.
Lernen mit myPhraser auf zwei Arten
1. Spielerisch Lernen
myPhraser bietet diverse Spiele, mit denen du ganze Sätze oder auch einzelne Wörter und Verbformen spielerisch lernen kannst.
2. Lernen durch das Erfassen eigener Sätze
Beim Erfassen der bisherigen Sätze habe ich gemerkt, dass ich auch dabei viel gelernt habe. Ich konnte mir selbst Sätze aussuchen oder bilden, die ich gern in anderen Sprachen können möchte. Insbesondere das Zuordnen von Wörtern und Wortgruppen in den sieben myPhraser-Sprachen hat einen guten Lerneffekt.
Ich habe mir nicht die Mühe gemacht, alle Sätze selbst zu übersetzen. Dafür bin ich nicht gut genug. Deshalb habe ich mir durch den Deepl-Übersetzer und den Google-Translater helfen lassen. Dabei habe ich festgestellt, dass der Google-Translator etwas wortgenauer übersetzt als Deepl. Deepl hat den Vorteil, dass man diverse Möglichkeiten der Übersetzung angezeigt bekommt.
Manchmal kam bei den Übersetzungen Unsinn heraus, sodass ich andere Wörterbücher wie z.B. Leo zu Rate gezogen habe. Um falsche Übersetzungen zu erkennen, muss man natürlich die Sprachen schon einigermaßen beherrschen. Aber das tägliche Erfassen von neuen Sätzen hat mir beim weiteren Ausbau des aktiven Wortschatzes sehr geholfen. Es ist ein aktives Lernen und kein passives Lernen wie mit Büchern, Radio oder Fernsehen. Ich habe mich praktisch täglich mit allen sieben Sprachen beschäftigt, und das bringt etwas.
Mehrere Sprachen gleichzeitig lernen
Zunächst war myPhraser für das Lernen von einer Ausgangssprache in eine Zielsprache ausgelegt. Später stellte ich jedoch fest, dass myPhraser ideal ist, um mehrere Sprachen gleichzeitig zu lernen. Ich entwickelte drei Spiele, bei denen gleich mehrere Sprachen involviert sind. Welche und wieviele entscheidet der Anwender.
Anstatt jahrelang nur eine Sprache zu lernen und anschließend eine andere, sollte man lieber beide Sprachen gleichzeitig lernen. Das spart sehr viel Zeit. Gerade die sieben myPhraser-Sprachen sind eng miteinander verwandt. Viele Wörter kommen in allen Sprachen vor, wenn auch mit leichten Abwandlungen.
Es gibt sehr viele Substantive, die in Englisch mit "tion" enden. Dafür gibt es in allen sieben Sprachen entsprechende Wörter mit der gleichen Endung in Deutsch und Französisch, in Spanischen enden sie auf "ción", in Portugiesisch auf "ção", in Italienisch auf "zione" und in Niederländisch auf "tie".
Du kannst also sehr einfach viele Wörter in den myPhraser-Sprachen lernen, weil du sie schon von deiner Muttersprache her kennst.
Aber auch viele andere Wörter kommen in den sieben Sprachen in ähnlicher Form vor.
Unter "meine Daten" kannst du die Sprachen auswählen, die dich interessieren. Wenn du Sprachen abwählst, werden keine Sätze mehr für diese Sprachen selektiert.